Montag, 13. August 2012

Der Atheismus - eine Analyse























Liebe Pastas und Andersgläubige,

die schwerste Prüfung, die uns und allen anderen Glaubensrichtungen auferlegt wurde, ist zweifellos der fortschreitende Atheismus.
Als ich in den letzten Wochen so durch die Weiten des Internets wanderte, stiess ich auf einen Blog aus England, in dem der Atheismus beschrieben und erklärt wurde. Und da es sich um einen englischen Blog handelte, wird es wohl niemanden erstaunen, dass dieser auch in englisch und nicht in deutsch verfasst war.


Die dort beschriebene Analyse des Atheismus war allerdings sehr beeindruckend, sodass ich sie für euch mal ins Deutsche übersetzt habe:


"Wie kannst du mich fragen, ob ich an Gott glaube, wenn ich dafür absolut keinen Beweis sehen kann? Ich glaube an die Schönheit und die ehrfurchtgebietenden Rätsel der Naturwissenschaften dort draussen, die wir bis jetzt noch nicht entdeckt haben, dass es wissenschaftliche Erklärungen gibt für Phänomene, die wir mystisch nennen, weil wir es nicht besser wissen." - Jodie Foster

Eine der Beobachtungen, die Theisten in Bezug auf den Atheismus machen ist, dass es ein Glaube oder eine Religion ist wie das Christentum oder der Islam, und somit in mancher Hinsicht nicht anders (und daher nicht mehr objektiv gültig) als jene Glaubensvorstellungen.

Ich beurteile rationales Denken und religiösen Glauben als voneinander getrennte Pole, buchstäblich psychologisch entgegengesetzte geistige Funktionen. Um beide zu vergleichen, habe ich zunächst ein paar Beobachtungen über religiöse Beurteilung gemacht. Religiöse Beurteilung ist ein Verhalten. Ein religiöser Geist entscheidet, bestimmte Informationen auf der Grundlage von Werturteilen auf dieser Information, als die Wahrheit zu akzeptieren. Der religiöse Geist glaubt, dass es keinen Unterschied gibt zwischen seinem Glauben und der Wahrheit.
Sobald ein religiöser Geist genügend emotionale Energie in diese Beurteilungen investiert hat und anfängt alles aus der Perspektive zu beurteilen, die auf diesen Überzeugungen basiert, beginnt ein Kreislauf der kognitiven Verzerrung.

Das Ausmass, in dem Glauben zur kognitiven Verzerrung wird, ist abhängig von der Zeit, die man damit verbracht hat, den Geist dem Glauben auszusetzen, der Formbarkeit des Geistes und der emotionalen Kraft der religiösen Erfahrung. Der Glaube übernimmt die Kontrolle des Geistes, wenn die kognitive Verzerrung selbsttragend wird, mit dem Ergebnis, dass Beweise im Widerspruch zum religiösen Glauben in einer solch voreingenommenen Art bewertet werden, dass sie noch vor jeder rationalen Abwägung ihren Wahrheitsgehalt zu beurteilen, automatisch als Unsinn abgelehnt werden.
Das Ergebnis des religiösen Denkens für den Geist ist es, zu glauben. Solch Glaube wird oft als wahr angenommen und einige religiöse Gemüter unterscheiden nicht zwischen Glauben und Wahrheit.

Im Vergleich dazu ist sich der rationale Geist des Zwiespalts zwischen subjektiver Beurteilung und der Wahrheit bewusst. Der rationale Verstand akzeptiert Werturteile über entsprechende Themen wie künstlerischen Geschmack, Liebe und Freude; solche Urteile sind gesund und sind Teil dessen, was die menschliche Erfahrung erfüllend macht.
Jedoch schliesst der rationale Verstand Gefühle aus, wenn er über Themen urteilt, bei denen er sich bewusst ist, dass sie objektive Wahrheiten enthalten, egal ob diese Wahrheiten bekannt sind oder nicht. Der rationale Verstand stützt Urteile über diese Themen nur auf solche Informationen, die es braucht um bei der Beurteilung objektiv zu sein.

Dabei versucht er sicherzustellen, dass jedes Urteil frei von subjektiven Verzerrungen ist und damit am ehesten der Wahrheit entspricht. Der rationale Verstand ist sich bewusst, dass er Fehler machen kann und akzeptiert, dass auch rationales Urteilsvermögen bei der Wahrheitsfindung scheitern kann.
Das Ergebnis des rationalen Denkens für den Geist ist, etwas zu wissen.

Beachtet den Unterschied: Das religiöse Gefühl resultiert im Glauben, nicht im Wissen.

Der rationale Verstand weiss ausserdem, dass sein Wissen richtig oder falsch sein kann. Diese Unsicherheit ist nicht bequem, aber befreiend, so dass der Geist offen für alle neuen objektiven Möglichkeiten und damit in der Lage ist, weiterzugehen zu einem neuen und besseren Verständnis der Realität. In Ermangelung ausreichend objektiver Informationen, sich ein Urteil zu einem bestimmten Thema zu bilden, ist der rationale Geist bereit und willens zu akzeptieren, dass er es nicht weiss. Der rationale Verstand versteht den Unterschied zwischen Wissen und Wahrheit.

Der wesentliche Unterschied zwischen religiösem Glauben und rationalem Denken ist, dass die Religion ein Verhalten ist, in denen Urteile auf Werten basieren, während das rationale Denken ein Verhalten ist, in denen Urteile auf Logik basieren.

Und wie passt nun der Atheismus zu all dem? Der Atheismus ist einfach ein unvermeidliches Ergebnis des rationalen Denkens. In Ermangelung eines wertorientierten Urteilsvermögens ist es nicht möglich, Überzeugungen oder Glauben zum Thema Gott zu halten. Der Atheist hat einfach keine Religion oder einen Glauben zum Subjekt Gott oder ein beliebiges Subjekt, zu dem es eine objektive Wahrheit nicht gibt. In Abhängigkeit der Kenntnisse des rationalen Denkers kann er nur folgern, dass er entweder nicht weiss, oder  er weiss, dass Gott nicht existiert. Es ist für den rationalen Denker unmöglich zu dem Schluss zu kommen, dass Gott existiert, weil es keinen objektiven Beweis gibt, der eine solche Schlussfolgerung stützt.

Auf die Frage nach Gott muss der rationale Denker entweder erklären, dass er basierend auf einen Mangel an objektiven Informationen weiss, dass Gott nicht existiert, oder dass er es einfach nicht weiss.
Der Begriff Atheist wird auf einen rationalen Denker, der zu diesem Ergebnis gelangt ist, angewendet. Wenn ein rationaler Denker sagt, dass er nicht an Gott glaubt, ist es Unsinn zu behaupten, dass er den (religiösen) Glauben hat, dass Gott nicht existiert. Das macht eine Strohmann-Version aus rationalem Denken in einem vergeblichen Versuch zu zeigen, dass Atheismus eine Religion ist.
Der Atheismus ist genausowenig eine Religion wie Religion eine Wissenschaft ist. Der Atheismus ist genausowenig ein Glaube wie Religion eine Theorie ist.

James Copple
Samstag, 4. August 2012



Soweit die Abhandlung von James Copple über den Atheismus - ich hoffe eigentlich, dass die Trolle endlich verstehen, dass Atheismus nicht das geringste mit einem Glauben, einer Religion oder einer Ideologie zu tun hat.
Wer diese Abhandlung gerne im englischen Original lesen möchte, der kann das HIER tun.


Bis bald meine Lieben, und bleibt schön gläubig - RAmen!

Euer Nudelmops

(P.S.: Auch hier wieder die kleine Bitte, meine Banner rechts oben zu klicken (Dem Nudelmops was Gutes tun?) - Ihr macht mir damit wirklich eine grosse Freude...
Danke!)

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