Montag, 20. April 2009

Wenn Lasagnella auf die Erde kommt...


Liebe Pastas und Andersgläubige,

die grossen Weltreligionen zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie fast alle als "Zugang" zu ihrem Gott eine Art "Vermittler" haben (bzw. hatten) und der wandelte auch immer zu irgendeinem Zeitpunkt mal auf der Erde herum, um den Menschen die Botschaften und Regeln ihres Gottes zu übermitteln.
Bei den Christen war es Jesus, bei den Moslems Mohammed und bei den Buddhisten Buddha.


Blöd war nur, dass diese Glaubens-Makler alle schon zu einer Zeit "geschickt" wurden, als man mangels Medien und geeigneter Fortbewegungsmittel immer nur eine recht bescheidene Anzahl von lernwilligen Schülern erreichte. Und das daraus resultierende "Stille-Post-Spiel" war für eine fehlerfreie Übermittlung der einzigen Wahrheit auch eher suboptimal.
Also suchte ihr Gott sich einen oder ein paar wenige Menschen aus, denen dann mittels Einflüsterung (man nennt es auch "Gotteserfahrung") die Lehren mitgeteilt wurden. Diese Menschen schrieben das alles auf, um es für die Nachwelt zu erhalten.


Und dem Nudelmops ging es ähnlich. Ich hatte nämlich einen Traum (oder sollte ich es "Monstererfahrung" nennen?), in dem unsere Nudeligkeit, das Fliegende Spaghettimonster himself, uns seine einzige Tochter sandte. IHR Name ist Lasagnella und SIE wurde von einer jungfräulichen Nudelmaschine für Lasagne kreiert.
Dass es sich dabei nur um die Tochter des lebendigen Spaghettimonsters handeln konnte, war eindeutig - IHR Körper war zwar glatt wie eine Lasagne, aber SIE hatte genauso viele nudelige Tentakel wie IHR nudeliger Elternteil.


Damit die Lehre und der Inhalt meines Traumes für die Nachwelt erhalten bleibt, muss ich ihn natürlich aufschreiben, denn wenn es irgendwo geschrieben steht, dann glauben es die Menschen bedingungslos. Und wenn bei den Evangelien der damaligen Zeit Papyrus verwendet wurde, dann verwende ich dafür ein Medium der heutigen Zeit - und so ein Internet-Server kann es auf jeden Fall über eine sehr lange Zeit konservieren und unverfälscht erhalten.

Aber jetzt zur Geschichte meines Traums:

Die verehrte Lasagnella kam also auf die Erde und landete direkt hinter meinem Haus. Als SIE ihre Tentakel wieder halbwegs in Form gebracht hatte, stellte SIE sich vor und berichtete mir von ihrem Auftrag, den Menschen das Evangelium unseres nudeligen Schöpfers zu verkünden.
Aber in der heutigen Zeit erreicht man über eine Bergpredigt nicht mehr viele Menschen, auch die Akkustik ist nicht gerade der Hit.


Und da erweisen sich plötzlich die vielen langen, nudeligen Tentakel als ungemein vorteilhaft - Lasagnella konnte damit sämtliche Fernseh-Satelliten kapern und weltweit das Evangelium verkünden. Hier ein paar der wichtigsten Regeln, die SIE den Menschen predigte:

1. Alle Menschen sind gleich und gehören einer einzigen Rasse an, denn der Rassebegriff der verblendeten, radikalen Spinner ist wissenschaftlich längst widerlegt. Die Haut- oder Haarfarbe eines Menschen gibt nur Aufschluss über die Herkunft und Eigenarten der Vorfahren, keinesfalls über den Wert oder die Intelligenz des Menschen. Eine Hauskatze mit grauem Fell gehört ja auch der gleichen Rasse an, wie eine Hauskatze mit schwarzem Fell.

2. Jeder Mensch ist (je nach Grösse des Territoriums seines Herkunftslandes) auf 90 - 99,9% der gesamten Erde ein Ausländer! Ich wäre also vorsichtig, jemanden zu beschimpfen und zu verachten, nur weil er oder seine Eltern nicht auf dem "eigenen" Territorium geboren wurden. Vielleicht ist man selbst irgendwann einmal gezwungen, das eigene Land zu verlassen und es wäre ziemlich dumm, sich nahezu die gesamte Welt zum Feind zu machen.

3. Frauen und Männer sind gleich viel wert! Der dumme Aberglaube, dass die Frau "aus einer Rippe des Mannes" erschaffen wurde, ist eines der schlimmsten Märchen der zurückliegenden Jahrhunderte und es hat den Frauen furchtbares Leid und erhebliche Nachteile gebracht. Wenn irgendwelche fanatische, hirnlose "religiöse Führer" das Gegenteil behaupten, dann sollten die denkenden Menschen diesen geistigen Brandstiftern beide Mittelfinger direkt vor die Nase halten und sie so schnell wie möglich absetzen und nach Hause schicken.

4. Glaubt NIEMALS blind irgendeiner Ideologie, sondern seid kritisch und zweifelt alles an, was nicht durch stichhaltige Beweise belegt ist. Auch mir und meinem nudeligen Vater dürft ihr nicht alles glauben - informiert euch grundsätzlich aus mehreren Quellen und bildet euch eine eigene Meinung, indem ihr euren Verstand gebraucht. Ein solcher Verstand ist euch (anders als den Tieren) gegeben, also benutzt ihn auch, andernfalls seid ihr nur Tiere!

5. Seid grundsätzlich tolerant, jedoch niemals gegenüber Intoleranz! Jeder Mensch hat das Recht, so zu leben, wie er es für richtig hält, solange er anderen dadurch nicht schadet. Die von Menschen erdachte Floskel: "Kehr erst mal vor der eigenen Haustür" hat mehr Wahrheit als ihr denkt und wenn jeder danach handeln würde, wäre die Welt erheblich friedlicher.
Niemand hat das Recht zu behaupten, er allein habe die Wahrheit gepachtet, schon gar keine Religion. Religionen wurden von Menschen erfunden, um andere Menschen zu kontrollieren und ihnen ihr Leben vorzuschreiben. Doch jeder soll daran glauben, woran er will - aber dieser Glaube gehört in die eigenen vier Wände und darf niemals als Massstab für alle anderen gelten, die diesen Glauben nicht teilen.


6. Sexualität ist ein menschliches Bedürfnis. Solange es in beiderseitigem Einvernehmen praktiziert wird, ist daran weder etwas sündhaftes, noch etwas schmutziges oder gar moralisch verwerfliches. Das gilt auch und im besonderen für die Liebe zu einem Partner gleichen Geschlechts. Niemand kann sich seine Sexualität aussuchen und sie ist weder eine "Modeerscheinung", noch ist sie "heilbar" oder veränderbar. Merkwürdigerweise urteilen darüber immer nur Menschen, die davon selbst nicht betroffen sind. Glaubt ihr aber ernsthaft, dass mein nudeliger Vater etwas erschafft, was er gar nicht mag?

Soweit also die wichtigsten Aussagen von Lasagnellas Predigt, die über alle Fernseher und Radiogeräte der Welt zu empfangen war. Alle Menschen wussten also, wie sie leben sollten und es gab viele, die sich das auch zu eigen machten und danach leben wollten.
Doch wie so oft sahen es vor allem die religiösen Führer und deren gehirngewaschene Anhänger nicht ein, ihre Macht und ihren Einfluss für mehr Menschlichkeit und für ein friedliches Zusammenleben zu opfern. Denn für intolerante Menschen gibt es nichts schlimmeres als Toleranz!


Durch den sogenannten "Gotteslästerungsparagraphen", der leider auch im 21. Jahrhundert noch immer in vielen Ländern der Erde besteht und Gültigkeit besitzt, wurde Lasagnella nun von einer internationalen Streitmacht gejagt. Auch hieran war das Paradoxe, dass es durchaus möglich schien, die unterschiedlichsten Kulturen und Religionen zum gemeinsamen Handeln unter einen Hut zu bringen, denn selbst Nationen, die sich ansonsten spinnefeind waren, agierten auf der gleichen Seite.
Das zeigte wieder mal, dass es Gemeinsamkeit doch gibt, solange die Ziele nur absurd und egoistisch genug sind.


Man nahm Lasagnella also gefangen und stellte SIE vor ein internationales Strafgericht. Es drohte die Todesstrafe, nur wie sollte man die ausführen?
Hängen oder köpfen konnte man SIE nicht, denn SIE hat ja keinen Kopf. Ertränken ging auch nicht, denn SIE hat keine Lunge und ein oder mehrere Tentakel, durch die SIE atmet, würden immer aus dem Wasser ragen. Auch die uralte Methode der Kreuzigung ist unpraktisch, denn für die schiere Menge der Tentakel würde ein Kreuz nicht ausreichen, sondern ein Baugerüst von gigantischen Ausmassen erfordern. Ausserdem befürchtete man, dass in diesem Fall wieder Menschen anfangen, Kirchen zu bauen um dort auch in 2000 Jahren noch Baugerüste anzubeten und sie sich in die Wohnungen zu stellen.


So entschieden sich die Richter, Lasagnella gegen die Auflage freizulassen, dass SIE sich nie wieder auf der Erde blicken lässt und vor allem den Menschen nie wieder die Benutzung ihres Verstandes einredet - jedenfalls nicht, solange noch Religionen und religiöse Führer existieren, deren Macht dadurch gefährdet wäre.

Gerade als Lasagnella darauf etwas antworten wollte, wurde ich von einem durchdringenden Lasagne-Geruch geweckt. So werde ich wohl nie erfahren, was Lasagnella den Richtern noch mitteilen wollte - aber irgendwie wurde mir auch gleich bewusst, dass ich wieder in der Realität war. Und die sieht leider genauso aus, wie das Ende meines Traums...

Euer Nudelmops

(P.S.: Auch hier wieder die kleine Bitte, meine Banner rechts oben zu klicken (Dem Nudelmops was Gutes tun?) - Ihr macht mir damit wirklich eine grosse Freude...
Danke!)

Mittwoch, 15. April 2009

Nachhilfe in Geschichte für deutsche Bischöfe



Liebe Pastas und Andersgläubige,

eigentlich wollte ich ja heute über etwas ganz anderes schreiben. Aber ihr wisst ja, dass das nicht in meiner Macht liegt, sondern einzig und allein von unserer hochverehrten Nudeligkeit bestimmt wird, welche Ereignisse es wert sind, den Menschen mitgeteilt zu werden.

Und siehe da - wieder sind es unsere selbsternannten "Geschichts-Experten" der katholischen Kirche, die gerade zu Ostern dem ganzen Volk beweisen, wie wenig Ahnung sie von geschichtlichen Ereignissen haben. Vielleicht liegt es daran, dass sie vermutlich ausser der Bibel und den Anordnungen aus dem Vatikan keine anderen Bücher und Schriften zur Hand nehmen - schon gar nicht das "Teufelszeug" der Historiker, die sich ja weltweit gegen die "absolute Wahrheit" verschworen haben und daher auch nur gemeine Lügen verbreiten, die einzig das Ziel haben, die Menschen vom "richtigen Weg" abzubringen.

Dieses Mal ist es zur Abwechslung mal wieder unser besonderer Freund, der Augsburger Bischof Mixa, der in seiner Osterpredigt seinen "Schäfchen" und dem Rest des Volkes eindringlich klarmachte, dass er in seiner Schulzeit und auch später kontinuierlich den Geschichtsunterricht entweder verweigerte oder einfach ignorierte, denn anders ist der Bullshit, den er in seiner Rede von sich gab, nicht zu erklären.

Wie der Humanistische Pressedienst (hpd) am Montag berichtete, hatte Mixa am Ostersonntag die „Gottlosigkeit“ für die Gräuel des Nationalsozialismus verantwortlich gemacht.
Um diese Aussage als kompletten Nonsens zu entlarven, muss man nicht einmal über eine besondere Bildung im Fach Geschichte verfügen - es genügen schon die unzähligen TV-Dokumentationen über Hitler und das 3.Reich, die seit rund 20 Jahren mit schöner Regelmässigkeit gesendet werden.


Vielmehr ist es so, dass diese Gräuel nur dadurch möglich waren, dass Hitler die Gottgläubigkeit von seinem Volk erwartete und sie sogar voraussetzte. Er selbst glaubte ebenfalls an Gott und dass dieser ihm "aufgetragen" hätte, das deutsche Volk zur Weltherrschaft zu führen. Auch der Rassenwahn der Nazis wurde mit einer "göttlichen Ordnung" begründet, ein besonders typischer Beleg hierfür sind die "Forschungsreisen" nach Tibet, die von SS-Chef Himmler mehrfach in Auftrag gegeben wurden. Die Nazis glaubten, dass gerade die Tibeter ein Überbleibsel der "Atlantischen Herrenrasse" wären und mit den "Ariern" der "nordischen Rasse" direkt verwandt seien.

Die Grausamkeit und das Kasten-System der Tibeter, deren einfaches Volk von den (Dalai)-Lamas und den Mönchs-Cliquen auf übelste Art unterdrückt, versklavt und ausgebeutet wurde, hatte für Himmler und die Nazis eine besondere Wesensgleichheit und Nähe zum Nationalsozialismus.

Die Nazis sahen in ihrer Ideologie eine von Gott gewollte Ordnung, auch die Ausgrenzung der Juden gehörte dazu.
Hierauf anspielend hatte Hitler bereits in seinem Buch „Mein Kampf“ geschrieben: „So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“


Beide Grosskirchen förderten Hitlers Machtergreifung, zumal sie auch glaubten, nur Hitler wäre ein "Bollwerk gegen den gottlosen Kommunismus".
Selbst das Scheitern des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 verklärte dieser als "Werk der Vorsehung, um Gottes Auftrag zu vollenden".


Auch die Verehrung Martin Luthers (der ja in letzter Zeit von unseren Medien und der evangelischen Kirche wieder ordentlich verklärt wird) kam bei den Nazis nicht von ungefähr:
Luther war ein furchtbarer Antisemit, in seinem 1543 erschienenen Buch "Von den Jüden und iren Lügen" (nein, das ist kein Rechtschreibfehler, so schrieb man damals) propagierte er u.a. einen "Sieben-Punkte-Plan", in dem er zu Pogromen gegen Juden aufrief.


Hier ein kleiner Auszug daraus (auch hier KEINE Rechtschreibfehler, sondern Originaltext):
„Erstlich, das man jre Synagoga oder Schule mit feur anstecke und, was nicht verbrennen will, mit erden überheufe und beschütte, das kein Mensch ein stein oder schlacke davon sehe ewiglich. Und solches sol man thun, unserm Herrn und der Christenheit zu ehren damit Gott sehe, das wir Christen seien."
Den ausführlichen Text gibt's hier.

Auch daran sieht man die furchtbaren Folgen, die Ideologien ALLER Art haben, auch wenn sie noch so gut gemeint sind oder auch noch so edle Ziele haben.
Es spielt keine Rolle, ob die Ideologie Kommunismus, Nationalsozialismus oder schlicht Religion heisst - eine Ideologie und der blinde Glaube daran hat immer die gefährliche Nebenwirkung, die uns glauben macht:

"Was ich glaube ist richtig, was der andere glaubt MUSS daher falsch sein. Also darf ich ihn bekehren oder umerziehen und wenn das nicht hilft, betrachte ich ihn als minderwertig."

Auch wenn der eine oder andere jetzt sagt, dass es nicht so ist - entweder er belügt sich selbst oder hat noch nie darüber nachgedacht.
Wir Menschen sollten uns darüber endlich klar werden, dass wir Menschlichkeit und Zuneigung zu anderen Menschen nicht über eine Ideologie erhalten, sondern dass sie in unserer Natur liegt, wie bei den Tieren auch. Es gibt Tiere, die typische Einzelgänger sind und andere, die in Rudeln oder Herden leben.
Zur letzteren Gruppe zählen wir.


Was soll das für ein Charakter sein, der nur wegen einer Religion und einer Drohung mit der Hölle menschlich ist? Welcher Mensch hat wohl den ehrlicheren Charakter:
Der, der anderen Menschen hilft, sie akzeptiert und ihre Sorgen teilt, einfach weil er auch ein Mensch ist oder der, der das nur tut, weil er Angst vor der Hölle oder vor einem "strafenden Gott" hat?


Wir lesen, sehen und hören täglich in den Medien, was das Ergebnis von Ideologien ist, die von verblendeten Irren als die "einzige Wahrheit" angesehen werden und was sie anderen Menschen antun. Ob man es Nationalismus, Religion oder schlicht Verblendung nennt - wer eine Ideologie ernst nimmt, neigt immer dazu, seinen Mitmenschen zu schaden, wenn sie die eigenen Ansichten nicht teilen.

Wie schlecht muss es der katholischen Kirche gehen, dass sie nur noch durch Geschichtsbeugung und hohle Phrasen Aufmerksamkeit erlangt?

Sei es ein Bischof Williamson, der frech und dreist den Holocaust leugnet oder ein Papst, der in Afrika mit einem kaum zu überbietenden Zynismus und entgegen aller klaren Beweise behauptet, dass Kondome das AIDS-Problem verschlimmern statt bessern würden oder die Initiative "Pro Reli", die gerade in Berlin durch Desinformation und Irreführung der Menschen das momentan beste Schulgesetz Deutschlands zu Fall bringen will, sodass sich selbst viele Christen gegen diese Initiative auflehnen - es wird immer deutlicher, dass die Religion, genau wie alle anderen Ideologien, nur Zwietracht und Missgunst unter den Menschen sät.
Und die Osterpredigt von Bischof Mixa legt den Schluss nahe, dass genau das auch beabsichtigt ist...


Den ganzen Artikel vom hpd zum Thema gibt's hier.

Euer Nudelmops