Montag, 21. September 2009

Abschaffung des Blasphemie-Paragraphen...

...oder:

Gibt es Wunder wirklich?



Liebe Pastas und Andersgläubige,

als ich diese Tage den Artikel des hpd las, dachte ich zunächst wirklich, wir hätten schon wieder den 1. April - so unglaublich erschien die Überschrift:

Bischofskonferenz gegen Blasphemie-Paragraphen

Ja, ihr habt richtig gelesen!
Sollten etwa die deutschen Bischöfe tatsächlich ihre tiefschwarzen Scheuklappen von ihren Augen gestreift und erwogen haben, der Realität in die Augen zu sehen?
Und als ich dann noch las, dass sogar "Radio Vatikan" die Abschaffung des Anti-Blasphemiegesetzes gefordert hat, brach erst mal mein gesamtes Weltbild zusammen und mein Glaube an unseren nudeligen Schöpfer war zutiefst erschüttert.


Denn bisher war es ja so, dass jeder bestraft werden konnte, der etwas gegen die Religion oder deren "Geistliche Würdenträger" (*gröhl*, schon diese Bezeichnung ist der Hammer) sagte und Parteien wie die CDU und CSU fordern ja immer noch eine Verschärfung dieses hohlen, mittelalterlichen Paragraphen.
Umso verwunderlicher ist es, dass ausgerechnet diese Parteien, die grösstenteils im Denken irgendwo in der Adenauer-Ära der 50er Jahre stehengeblieben sind, unsere zukünftige Regierung stellen können (natürlich zusammen mit ihrem natürlichen Wurmfortsatz, der FDP). Jedenfalls, wenn man den Umfragen glaubt - und das bei rund 38% Konfessionsfreien in Deutschland, Respekt!


Selbstverständlich dürfen die "Würdenträger" der Kirchen ungezügelt gegen Atheisten und Humanisten hetzen, sogar Beleidigungen und plumpe Lügen sind gerne mal das Mittel der Wahl, um Meinungsfreiheit, Aufklärung und logisches Denken zu attackieren und zu verhindern.
Bestes Beispiel ist momentan der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, der dem Sprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, in einer Predigt unterstellte, dass dessen religionskritisches Buch "Wo bitte geht´s zu Gott? fragte das kleine Ferkel" den Kindermord (Infantizid) legitimiere und dass dieses Buch aussage, dass die Menschen, die an Gott glauben, sich auf dem geistigen Niveau eines Schweins befänden.

Da sich Bischof Müller weigerte, die Unterlassungserklärung für diese unhaltbaren Behauptungen zu unterschreiben, zieht Michael Schmidt-Salomon nun vor das Bayerische Verwaltungsgericht.
Die mündliche Verhandlung findet am 23. September in Regensburg statt.
Den Artikel dazu gibt es hier.


Und ausgerechnet jetzt sprechen sich diese Bischöfe für eine Abschaffung dieses Blasphemie-Paragraphen aus? Kann das möglich sein?
Nein, natürlich nicht - Ihr solltet doch wissen, dass es Wunder nicht gibt!
Das Fliegende Spaghettimonster überrascht uns zwar immer wieder, aber sowas wäre doch zu starker Tobak.


Denn natürlich fordern die Bischöfe und der Vatikan die Abschaffung dieses Paragraphen nicht in Deutschland, sondern in Pakistan und der islamischen Welt - also da, wo sie selbst nix zu melden haben und wo sie klar in der Minderheit sind!
In Deutschland hingegen würden sie die Verschärfung des §166 StGB durchaus begrüssen, damit sie die Menschen weiter mit ihren bornierten Thesen indoktrinieren und die Aufklärung erfolgreich verhindern können.


Ich hoffe, Ihr seid jetzt wieder auf dem Boden der Tatsachen und habt erkannt: Wunder gibt es eben doch NUR in der Kirche...

Euer Nudelmops