Montag, 25. April 2011

Tanz den Karfreitag



Liebe Pastas und Andersgläubige,

Ostern, das Fest der Christen, an dem sie die "Auferstehung" ihres von den Römern gekreuzigten Heilands feiern, ist schon fast zu Ende.
Euer Nudelmops hat sich nicht deswegen so zurückgehalten, weil er dieses Fest selbst gefeiert hätte, sondern es war eher die Vorahnung, dass dieses Jahr an Ostern noch etwas passieren wird, was sonst nicht unbedingt üblich ist an diesen Feiertagen, denn in der Regel beugt sich die Bevölkerung - leider auch die Nicht-Gläubigen - der Diktatur der christlichen Kirchen.

So wurde es höchste Zeit, dass in diesem Jahr endlich einmal ein Hauch von Protest durch das Volk ging, der sogar von einer politischen Organisation, der "Grünen Jugend Hessen", ins Leben gerufen wurde.
Und es liegt in der Natur der Sache, dass man erst einmal die Ereignisse geschehen lassen muss, bevor man sich dazu äussern kann.


Vielleicht war ja der eine oder andere Leser sogar an Karfreitag direkt daran beteiligt, als in Frankfurt auf dem Römerplatz um Punkt 16 Uhr eine Menschenmenge plötzlich zu tanzen begann - ja richtig, TANZEN!! In Frankfurt um 16 Uhr und in Mainz um 19 Uhr - was für ein Frevel!! Das Video gibts hier!

Und das ausgerechnet am Karfreitag, einem der Feiertage, an dem vor rund 2000 Jahren in Jerusalem ein Aufrührer gegen die römische Besatzungsmacht von selbiger - angeblich - hingerichtet wurde. Etwas, was im damaligen Römischen Reich täglich irgendwo hundertfach passierte.

Und wegen diesem einen Mann, genannt Jesus, nur EIN vermeintlicher "Messias" von vielen, die das jüdische Volk praktisch jedes Jahr erwartete und von dessen Sorte es vorher und auch nachher noch unzählige andere gab, schreibt uns die christliche Kirche mit freundlicher Unterstützung der CDU seit 1971 in Hessen vor, dass an diesem Tag niemand tanzen darf - auch die nicht, die mit deren Weltanschauung und Regeln nicht das geringste im Sinn haben und die nichtmal Mitglied dieser Gemeinschaft sind.

Ich glaube, so etwas ist in Europa beispiellos, ganz abgesehen davon, dass es ein Schlag ins Gesicht unserer Verfassung ist, die den Kirchen natürlich schon von Anfang an ein Dorn im Auge ist. Schliesslich haben in deren krudem Religionsverständnis gefälligst alle Menschen Christen zu sein, möglichst keine eigene Meinung zu haben und vor allem naiv und einfältig genug zu sein, sich diesem Possenspiel bedingungslos hinzugeben.

Selbstverständlich darf man doch nicht einfach tanzen, wenn ein "Unschuldiger" hingerichtet wird und man diesem gedenkt - stimmt, das ist wirklich unanständig.
Vor allem in den USA, die "christlichste" Nation auf Monsters Erdball, wo es fast mehr Evangelikale gibt als die Milchstrasse Sterne hat, die natürlich auch alle vom Geiste des Jesus von Nazareth und dessen vermeintlicher Nächstenliebe durchdrungen sind und das auch allen Menschen vorleben...


...Moment mal, sprechen wir jetzt von der gleichen USA? Unserem NATO-Verbündeten? Ich meine, DIE USA?
Ist das nicht das christliche Land, in dem es im 21. Jahrhundert immer noch die Todesstrafe gibt? Wo es ein Justizsystem gibt, das diesen Namen nicht mal verdient? Bei dem jährlich unzählige Menschen, auch gerne mal Unschuldige, auf bestialischste Weise hingerichtet werden?
In dem die "christliche" Bevölkerung immer noch zu 65% (damit niemand einen Taschenrechner braucht - das sind fast ZWEI DRITTEL !!) die Todesstrafe befürwortet?


Aber klar, die haben es ja auch verdient! Mörder können doch keine "Christen" sein, oder doch? Nur diejenigen, die die Mörder dann ermorden, das sind die wahren Christen.
Und es ist immer besser, ein paar Unschuldige im Zweifel erst mal hinzurichten - man kann sie ja posthum immer noch freisprechen.

Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass für JEDEN Unschuldigen, der dort hingerichtet wird, in den nächsten 2000 Jahren der Tag der Hinrichtung nicht nur ein Feiertag ist, sondern dann auch Tanzverbot herrscht - ganz sicher. Muss ja so sein, sind doch Christen, oder...?

Aber das ist Sache der Amerikaner, denn dass die 365 Tage des Jahres nicht ausreichen, um den unschuldig hingerichteten gebührend zu gedenken, dürfte sich jeder Christ an den Dornen der Krone ihres Heilands abzählen können.

Bei uns wird zwar niemand mehr hingerichtet, aber trotz der Tatsache, dass die Kirche glücklicherweise keine weltliche Macht mehr hat, missbraucht sie ihren ganzen Einfluss auf die Politiker immer noch, um den Menschen ihr Leben vorzuschreiben und zu diktieren.
Und diese Politiker - vornehmlich die von der CDU - helfen der Kirche gerne dabei, indem sie Gesetze erlassen, die ausschliesslich aus religiösen Vorschriften bestehen und die die Hälfte der Bevölkerung ablehnt.


Das nennen sie dann "Trennung von Kirche und Staat". Tatsächlich aber ist für die CDU dabei wohl nicht mehr als die räumliche Trennung gemeint.

Welch ein Glück ist es doch, dass unsere geliebte Nudeligkeit nicht hingerichtet wurde. Bei SEINEN unzähligen nudeligen Anhängseln wäre eine Kreuzigung auch eher unzweckmässig. Ausserdem tanzen Pastafaris gerne, besonders am Karfreitag.
Aber damit keine Missverständnisse aufkommen, wir tun das nicht, um die Christen zu ärgern, sondern einfach aus pragmatischen Gründen, denn die Kirchenhörigkeit des Volkes beschert uns an diesem Tag freie Tanzflächen und das muss man ausnutzen.


Wo habt ihr eigentlich Karfreitag getanzt..?

Euer Nudelmops

(P.S.: Und auch wenns den einen oder anderen schon nervt - bitte vergesst nicht meine Banner rechts oben zu klicken (Dem Nudelmops was Gutes tun?) - Ihr macht mir damit wirklich eine grosse Freude...
Danke!)