Sonntag, 24. März 2013

Therapien gegen Homophobie






















Liebe Pastas und Andersgläubige,

vielleicht habt ihr es mitbekommen, seit Tagen geistert eine Meldung durch die Medien:
"Grüne wollen Therapien gegen Homosexualität verbieten!"


Was für eine Überraschung, denn plötzlich gibt es eine politische Partei, die sich gegen eine gängige Praxis von fundamentalistischen Christen richtet, was bei den meisten Parteien im Deutschen Bundestag alles andere als üblich ist.
Nach diesem Gesetzentwurf sollen Zuwiderhandlungen mit einer Geldbuße von mindestens 500 Euro geahndet werden.

Na sowas - da kümmern sich die Evangelikalen so rührend um unsere Jugendlichen, sind um ihre "Orientierung" besorgt und wollen auch gleich noch dafür sorgen, dass die Kids später einmal die "richtige" Sexualität haben und da kommt eine Oppositionspartei daher, um ihr "gutes Werk" kaputtzumachen.
Unmöglich sowas, das können wir Pastafaris natürlich sofort nachvollziehen.

Vor allem unsere Gesetzgebung ist doch wie geschaffen für Fundamentalisten aller Glaubensrichtungen. Es existiert zwar ein Anti-Diskriminierungsgesetz, das Diskriminierungen von Menschen wegen ihrer Weltanschauung, Herkunft, Hautfarbe, Religion und Sexualität europaweit ganz klar verbietet, aber selbstverständlich gilt das nur für Atheisten und Humanisten, nicht für Religionsgemeinschaften.
Wenn nämlich eine Religion in ihrer Satzung stehen hat, dass Homosexualität nicht gottgewollt ist (wobei der Gott egal ist - Allah, Jahwe oder schlicht Gott, homophob sind alle), dann darf man selbstverständlich brav weiterdiskriminieren und den eigenen Hass und seine kranke Homophobie ungezügelt auf diese Sünder loslassen.

Dabei ist natürlich ganz wichtig, dass man die Jugend nicht aus den Augen verliert, denn dieser Hass muss weiterbestehen, damit auch die folgenden Generationen noch was davon haben. Mit einem brauchbaren Feindbild kann man die Gemeinschaft auch wunderbar zusammenhalten und von den tatsächlichen Problemen auf der Welt ablenken - Hunger und Kriege sind doch nur pillepalle, wenn man stattdessen einen homosexuellen Jugendlichen erfolgversprechend "therapieren" kann.
Schliesslich kennt jeder die Prioritäten des eigenen Gottes, denn er wurde ja nach dem eigenen Bilde erschaffen (steht so ähnlich auch in der Bibel).

Bei soviel Nächstenliebe und Einsatz für die Menschen können und dürfen wir Pastafaris nicht abseits stehen. Deshalb bieten auch wir jetzt Therapien an.
Allerdings keine gegen Homosexualität, denn wir kopieren ja nicht einfach die "guten Werke" der Ungläubigen, sondern haben eigene, von uns selbst in harten Studien entwickelte Therapien.
Eine unserer erfolgreichsten Therapien ist die "Therapie gegen religiotisch bedingte Borniertheit und Homophobie", kurz TrBH.

Sie ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch speziell für Erwachsene konzipiert. Denn auch wir wissen natürlich, wie hart und schwierig es ist, sich ständig dem homophoben Hass von selbsternannten, evangelikalen Heilsbringern und Predigern auszusetzen. Und als ob das nicht schon schwer genug ist, muss man dabei auch noch die Logik und das eigenständige Denken, sowie jedes Toleranzbedürfnis gegen Andersdenkende konsequent bekämpfen und ersticken.


Das erfordert harte Arbeit an sich selbst, wenn man sein Gehirn immer öfter und immer länger ausschalten muss, dabei aber soviel Gehirntätigkeit aufrechterhalten muss, um noch atmen und Loblieder auf seinen Gott singen zu können.
Als Krönung des Ganzen muss man sich dann gegenüber der Realität auch noch verhalten wie die berühmten 3 (Pf)Affen: Nix sehen, nix hören, nix sagen!
Das hält auf Dauer kein normaler Mensch aus, ohne irgendwann an Körper und Geist zu erkranken - und da setzt die TrBH an.

Unsere Therapie ist für Jedermann und sie ist einfach, aber genial:
Lasst euch einfach von SEINEN nudeligen Anhängseln berühren, werdet Pastafari und erfahrt ein ganz neues Lebensgefühl!
Unsere Erfolgsquote liegt bei 100%, denn uns ist kein einziger homophober Pastafari bekannt, auf der ganzen Welt nicht. Da kann kein Therapeut mithalten.
Ausserdem hat jeder eine "30-Tage-Gott-zurück-Garantie" - wer nach einem Monat Pastafaritum immer noch homophob und intolerant ist, den nimmt sein Gott ganz unbürokratisch zurück.
Aber das beste daran ist, dass unser nudeliger Schöpfer nicht im mindesten an eurer Sexualität interessiert ist. Egal ob homo-, bi- oder heterosexuell, es ist auf jeden Fall richtig, denn ES hat uns schliesslich genau so geschaffen wie wir sind.

Wie ihr seht ist es vollkommen ohne Risiko, es lohnt sich allemal, die TrBH auszuprobieren - Tausende haben es schon getan und waren mehr als zufrieden.
Wer unsere flauschigen, moralischen Standards kennengelernt und mit uns die Nudelmesse mit Bier direkt aus unserem Biervulkan gefeiert hat, den werden SEINE nudeligen Anhängsel nicht mehr loslassen.
Ausserdem haben wir nur EIN Dogma - nämlich, dass es KEINE Dogmen gibt!

Unsere nudeligen Therapeuten findet ihr übrigens in jeder FSM-Gemeinde im In- und Ausland.
Vielleicht kommen ein paar von euch darauf zurück, wenn der Gesetzentwurf der Grünen an der religiotischen Mehrheit im Bundestag gescheitert ist...

RAmen!


Euer Nudelmops

(P.S.: Auch hier wieder die kleine Bitte, meinen Banner rechts oben zu klicken (Dem Nudelmops was Gutes tun?) - Ihr macht mir damit wirklich eine grosse Freude...
Danke!)

Sonntag, 17. März 2013

Habemus Katholibanum...

oder:

...wenn weisser Rauch aufsteigt, ist es nicht immer die Kopfdichtung!


















Liebe Pastas und Andersgläubige,

kurz vor Ostern wurde also im Vatikan wieder ein neuer Chef gewählt. Und es war nach unserem Ratzinger, der sich alle Mühe gab, die Menschen wieder ins tiefste Mittelalter zurückzuführen, auch nicht überraschend, dass sein Nachfolger genauso ein Hardliner sein wird wie er. Jorge Mario Bergoglio, ein Argentinier, gibt sich den Namen Franziskus I., denn er ist Jesuit.

Unser nudeliger Schöpfer lehrt uns, dass jeder sein Kreu.... äh ...ich meine seinen Teller Spaghetti zu tragen hat, auch wenn die Fleischbällchen noch so schwer sind.
Wir müssen also da durch, aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht, denn nach den ersten peinlichen Auftritten von Franziskus I. war klar, dass dieser seine ganze Kraft darauf verwenden wird, die Katholische Kirche endgültig in den Abgrund zu stossen und wir wünschen ihm viel Erfolg dabei.




















Aber was will man von einem 76jährigen anderes erwarten?
Seine Leugnung der Realität wird er sicher für den Rest seines Lebens nicht mehr korrigieren.
In seiner ersten Rede machte er gleich deutlich, wie sehr er Andersdenkende verachtet, denn "wer nicht zum (katholischen) Gott betet, der betet zum Teufel!"

Die Homoehe ist für ihn "der Versuch, Gottes Plan zu zerstören" und selbstverständlich haben auch Frauen nichts in kirchlichen Ämtern zu suchen.
Natürlich lehnt er auch Abtreibungen, egal wann und in welchem Monat oder aus welchem Grund, strikt ab. Das Gleiche gilt für Kondome, die nach seiner Meinung nicht einmal zum Schutz vor AIDS benutzt werden dürfen - Menschenverachtung pur!


Die Überheblichkeit und Arroganz der Katholischen Kirche wird also unter diesem Papst eher noch zunehmen - und das in einer Phase, in der die Enthüllungen über den jahrzehntelangen Kindesmissbrauch von Priestern und selbst höherer "Würdenträger" auf einem Höhepunkt angelangt sind und eher noch zunehmen statt weniger werden.
Auch eine Anerkennung der Menschenrechte ist mit diesem Papst wohl nicht zu machen. Aber dafür hat man dann sicher eine prima Rechtfertigung, denn in Lateinamerika sind die Menschenrechte auch nicht überall Standard, da wird man diesem Papst sicher weniger Vorwürfe machen als einem Europäer.

Er selbst versteht sich als Anwalt der Armen, was aber eher bedeuten dürfte, dass man diese mit Bibeln statt mit Nahrung versorgt. Zumal ein solcher Standpunkt angesichts von Reichtum und Luxus des Vatikans ein blanker Zynismus ist, der jeden Bewohner der Slums von Buenos Aires verhöhnt.
Seine Rolle während der argentinischen Militärdiktatur in den 70er bis Anfang der 80er Jahre bleibt umstritten.

Was mich ziemlich verärgert hat, waren die Reaktionen der Medien, vor allem der öffentlich-rechtlichen TV-Sender wie PHOENIX, die nach dieser Wahl eine beispiellose Lobhudelei veranstalteten, aber an den teilweise menschenverachtenden Standpunkten dieses Papstes keinerlei Anstoss nahmen - fundamentalistischer Gotteswahn ist anscheinend auch in Deutschland schon salonfähig geworden, zumindest wenn es das Christentum betrifft.


Fazit:

Die Katholische Kirche wird also auch mit dem neuen Papst das Wort "Reformen" als unverständliches Fremdwort behandeln und weiter wurschteln wie bisher.
Es scheint, als habe sie sich mit dem Mitgliederschwund in Europa langsam abgefunden und richtet ihren Blick jetzt mehr auf Südamerika, um wenigstens die treuesten Schäfchen, die sie schliesslich mit viel Blut und millionenfachem Mord gefügig gemacht hat, bei der Stange zu halten.
Aber wer solche anachronistischen Standpunkte im 21. Jahrhundert immer noch beharrlich vertritt, die Realität leugnet und die Menschen, die diese Wahnvorstellungen nicht teilen, ausgrenzt, beleidigt und diskriminiert, der darf sich nicht wundern, wenn in Regionen, in denen die Menschen Wert auf Bildung legen, kaum noch jemand diesem Unsinn folgen und dafür auch noch Steuern bezahlen möchte.

Auch für unsere Politiker wird es langsam Zeit, endlich mal aufzuwachen und aufzuhören, die Menschen für dumm zu verkaufen. Dabei würde es schon reichen, wenn sie sich einfach nur an das Grundgesetz halten würden, welches die klare Trennung von Kirche und Staat vorschreibt.
Moral hat nichts, aber auch gar nichts mit Religion zu tun und eine Morallehre, die Menschen wegen ihres Geschlechts oder ihrer Sexualität diskriminiert, ist schlicht keine, der ich auch nur im entferntesten folgen möchte.

Und was ändert sich für uns Pastafaris?
Ganz einfach: Nichts!
Der neue Papst ist der alte und der Aberglaube bleibt auch derselbe. Und wie es aussieht, wird dieser Papst vielleicht noch mehr anecken und sich den Zorn der denkenden Menschen zuziehen als der letzte.

Aber eine Erkenntnis bleibt uns doch:
Wenn weisser Rauch aufsteigt, dann muss es nicht immer die Kopfdichtung sein - aber manchmal wünscht man sich, sie wäre es...

RAmen!


Euer Nudelmops

(P.S.: Auch hier wieder die kleine Bitte, meinen Banner rechts oben zu klicken (Dem Nudelmops was Gutes tun?) - Ihr macht mir damit wirklich eine grosse Freude...
Danke!)