Sonntag, 16. September 2012

Religionsfreiheit um JEDEN Preis?






















Liebe Pastas und Andersgläubige,

nanu, werden einige jetzt denken, seid ihr nicht etwas spät mit diesem Thema?
Nein, denn wir wollten dazu eigentlich nichts sagen (bzw. schreiben), weil es ja schon seit Monaten hohe Wellen schlägt und das nicht nur in Deutschland, sondern nahezu in der ganzen Welt. Es bedurfte also keines weiteren Statements mehr, um die Menschen zum nachdenken anzuregen.

Aber mittlerweile ist es dermassen unappetitlich und sowas von unter der Gürtellinie angelangt, dass man nicht länger dazu schweigen kann.

Zuerst haben wir überlegt, ob wir nicht ebenfalls den Brauch durchsetzen sollten, unseren Neugeborenen das rechte Ohrläppchen abzuschneiden, denn das symbolisiert die Verbundenheit mit unserem nudeligen Schöpfer. Dadurch könnte das gläubige Kind nämlich noch besser die "8 Bitten" des Fliegenden Spaghettimonsters hören und das ist uns sehr wichtig. Schliesslich ist so ein Ohrläppchen ja auch ein unwichtiges Stück Haut.

Selbstverständlich würde dieser Eingriff nur von einem ausgebildeten, pastafarianischen Beschneider, dem sogenannten "Nodel" durchgeführt und der kann es besser als jeder ausgebildete Chirurg.
Würde uns das verboten werden, dann wäre kein pastafarianisches Leben in Deutschland mehr möglich und wir müssten uns illegal ins Ausland flüchten.
Ein "Ohrläppchen-Beschneidungstourismus" wäre die Folge und das ist sicher keine Lösung.

OK, Spass beiseite, denn wer uns kennt weiss natürlich genau, dass es bei uns keine Körperverletzungen gibt, nicht mal beim Ohrläppchen, und an Babys oder Kindern schon gar nicht.
Also bleibt geschmeidig und fahrt euren Puls wieder runter.

Ich hoffe, ihr habt bemerkt, was für schlagende Argumente und logische Begründungen wir dafür vorgebracht haben. Die MUSS doch jeder verstehen, oder nicht?
Jedenfalls lautet die Begründung der Moslems und der jüdischen Rabbiner und Gläubigen zur Vorhautbeschneidung genauso, was zumindest für unsere Politiker so einleuchtend ist, dass sie es am liebsten sofort und bedingungslos in ein Gesetz giessen würden.

Genau da fängt es an unappetitlich zu werden.

Die Religionsfreiheit wird bei uns immer noch über das Recht an körperlicher Unversehrtheit gestellt. Die Befürworter der Beschneidung haben keine logischen und vernünftigen Gründe dafür, ausser die Behauptung, dass ihr Gott es angeblich so angeordnet habe. Klar, wie sollte es für Schwachsinn auch vernünftige Gründe geben? Auch die Märchen vom Baby, das angeblich noch keine Schmerzen spürt (man kann kaum glauben, dass jemand sowas ernst meint) und der angeblichen "Hygiene beschnittener Männer" (im Zeitalter von Duschgel und fliessendem Wasser in jedem Haushalt nicht minder absurd), sowie der "sexuellen Ausdauer" (richtig, bei einigen sogar so ausdauernd, dass sie NIE zum Orgasmus kommen) sind eher hilfloses Geschwätz als sinnvolle Begründungen.

Und wenn man keine Begründung hat, dann werden die Gegner dieser Barbarei halt einfach verunglimpft und beleidigt. Man wirft ihnen "Antisemitismus" vor - ein völlig haltloser und bornierter Vorwurf, aber sie wissen ganz genau, dass man damit jeden Politiker zum rotieren bringt.
Nur langsam reicht es, denn das ist kein Niveau, auf dem man diskutieren kann.
Ein englischer Oberrabbiner
wirft sogar Richard Dawkins Antisemitismus vor, was einfach nur lächerlich ist.

Die zwangsbeschnittenen Männer, die sich nach dem Kölner Urteil endlich in die Öffentlichkeit wagten, um über ihre Erfahrungen mit der Beschneidung zu berichten, werden als "Einzelfälle" abgetan. Ihnen wird sogar vorgeworfen, sie würden lügen, weil sie vorher nie davon erzählt haben.
Doch wenn man genauer nachdenkt, wird jedem klar, warum sie das nicht taten. In patriarchalischen Gemeinschaften wie dem Judentum und dem Islam, in denen der Männlichkeitswahn über allem steht, ist es nahezu ausgeschlossen, über sexuelle Probleme und traumatische Erlebnisse zu reden, denn das gehört für sie nicht zu einem Mann.

Viele reden noch immer nicht darüber, denn sie befürchten zurecht Ausgrenzungen, selbst in der eigenen Familie.
Aber einige Berichte habe ich gelesen und ich war erschüttert. Ich selbst bin zum Glück nie beschnitten worden, aber da man heute weiss, dass die Vorhaut des Mannes etwa 70% der sexuellen Empfindung ausmacht (die Eichel nur etwa 30%), kann ich mir gut vorstellen, dass der Sex eher eine Quälerei als Lust und Spass ist.
Zwei dieser Berichte von Betroffenen sollte man unbedingt lesen, bevor man sich ein Urteil bildet - mich haben sie ziemlich bewegt:

Alexander wurde im Alter von 6 Jahren zwangsbeschnitten, Niels tat es mit 18 Jahren sogar freiwillig.
Bei beiden sind die Erfahrungen und die Probleme danach ähnlich und man kann auch nachvollziehen, warum sie das nicht vorher in die Öffentlichkeit trugen.


Die in Deutschland lebenden Juden loben zwar unser Grundgesetz, aber sobald es um ihre archaischen Rituale geht, ist die Körperverletzung plötzlich nicht mehr so wichtig.
Gleiches gilt für die Muslime. Religionsfreiheit ist toll, aber nur wenn es um die EIGENE Religion geht. Das Argument, dass es schon seit mehreren tausend Jahren praktiziert wird, ist kein Argument dafür, sondern eher dagegen, denn solche Traditionen sind im 21. Jahrhundert auf jeden Fall zu hinterfragen.
Man verbrennt heute auch keine Witwen mehr, obwohl das in Indien schon tausende von Jahren so gemacht wurde.

Vor allem geht es dabei überhaupt nicht um das Verbot von Beschneidungen, sondern einfach darum, dass man das Kind in einem religionsfähigen Alter fragt - ob das nun mit 14, 16 oder 18 Jahren ist, sei dahingestellt. Aber es muss OHNE Druck von aussen einem solchen Eingriff zustimmen können. Ein 8 Tage altes Baby (bei den Juden), oder ein 6-jähriger Junge (bei den Muslimen), ist nicht fähig, so eine Entscheidung zu treffen.
Warum ist es also von so hoher Wichtigkeit, dass man solch kleinen Kindern das antut? Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Beschneidung bei Juden und Muslimen schon immer ein Reizthema war, denn auch hier gibt es viele Strömungen, die das nicht praktizieren und trotzdem Juden bzw. Muslime sind.

Die Erklärung ist einfach: Die Religion soll ihnen möglichst früh wie ein Brandzeichen "eingebrannt" werden. Religionsfreiheit heisst bei ihnen eben immer nur, Freiheit für die eigene Religion. Es ist bei ihnen gar nicht vorgesehen, dass ein Kind später zu einem anderen Glauben oder vielleicht sogar zu gar keinem Glauben wechselt.
Niemand kann verstehen, warum ausgerechnet dieses (wichtige!!) Stück Haut einen Menschen zum Juden macht.

Die Gegner dieser Praxis aber als Antisemiten zu verunglimpfen und das sogar mit dem Holocaust zu vergleichen, wie Charlotte Knobloch neulich in einem Interview, ist einfach nur widerlich und eine Verhöhnung der Opfer der Nazis.
Unsere Politiker täten gut daran, diese Unverschämtheiten zu unterbinden, statt für eine religiöse Wahnidee unseren Rechtsstaat zu demontieren.
Das Kölner Landgericht hat dieses Urteil nicht getroffen, weil es "antisemitisch" ist, sondern weil es unser Grundgesetz achtet und danach urteilt.
Wer auf dem Boden dieses Grundgesetzes steht, der kann es nicht nur dann akzeptieren, wenn es um den eigenen Vorteil geht, sondern auch dann, wenn es eine Entscheidung zum eigenen Nachteil trifft.

Die Behauptung, ein Beschneidungsverbot würde "jüdisches Leben in Deutschland unmöglich machen" ist ebenso hohl wie falsch und nichts weiter als ein Druckmittel für die Politik.
Es wird Zeit, dass die Politik das auch erkennt.

Wer mal ein Video sehen will, in dem die Beschneidung eines Säuglings gezeigt wird, der klickt HIER. Es ist das erste Video oben. Aber ich warne davor, es ist nichts für schwache Nerven. Selbst mich hat es ziemlich erschüttert und ich bin wirklich einiges gewöhnt. Wer also eher zart besaitet ist, sollte es lassen...


Euer Nudelmops

(P.S.: Auch hier wieder die kleine Bitte, meine Banner rechts oben zu klicken (Dem Nudelmops was Gutes tun?) - Ihr macht mir damit wirklich eine grosse Freude...
Danke!)